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Die Boccia AG des Behinderten-Sportverbandes Berlin e.V. wird von der Tagesspiegel-Spendenaktion „Menschen helfen“ 2010/2011 ausgewählt!

2010-12-08 01:00

Der Behinderten-Sportverbandes Berlin e.V. (BSB) dankt für die Zusage der Tagesspiegel-Weihnachtsaktion „Menschen helfen!“ 2010/2011. Da die Höhe der finanziellen Unter­stützung der Boccia AG des BSB vom Spendenaufkommen bei „Menschen helfen“ insgesamt abhängt, bitten wir diese Aktion ebenfalls zu unterstützen.
(s. www.tagesspiegel.de).

Bei dieser Boccia AG handelt es sich um eine Rarität – denn Boccia ist eine der wenigen Wettkampf-Sportarten für Menschen mit schwerer Behinderung, die auch paralympisch ist. Sportlerinnen und Sportler mit der Kategorie BC 1-4 (d.h. mit stark ausgeprägten Cerebralen Paresen, wie z.B. Spastiken und anderen schweren körperlichen Behinderungen) kämpfen im Boccia z.B. 2012 in London wieder um paralympische Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen.

Die Boccia AG des BSB, die seit 2008 mit vier Spielerinnen und Spielern im Alter von 13 bis 15 Jahren an der CarlvonLinné-Schule trainiert, ist bisher noch nicht auf paralympischem Niveau. Zunächst ging es dem BSB darum, diese Sportart überhaupt in Berlin zu etablieren und eine Trainingsstruktur aufzubauen.

Die erste Phase des Experimentes „Boccia AG“ ist gelungen: bei den 4 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde Begeisterung für den Boccia-Sport geweckt. Das ist nicht hoch genug einzuschätzen, denn häufig genug fehlt durch die Behinderung der Glauben an eine echte eigene sportliche Leistungsfähigkeit auf Wettkampfniveau.

 

Katarina Schaub, Trainerin der Boccia AG seit 2008:

„Es ist wirklich toll mit den Kindern bzw. Jugendlichen zu arbeiten. Alle kommen regelmäßig und sind super motiviert und haben in den letzten 1 ½ Jahren seit dem Länderpokal in Süddeutschland richtig gute sportliche Fortschritte gemacht. Meinen Spielerinnen und Spielern würde ich weitere Wettkämpfe sehr wünschen. Training ist das Eine, aber das Gefühl in einem echten Leistungsvergleich zu obsiegen ist für jeden Sportler große Motivation und Selbstbestätigung zugleich.“


 

Doch mit dem großen personellen und finanziellen Engagement des BSB gelang es die kleine Gruppe zu motivieren, zu trainieren und zu ersten Wettkämpfen zu fahren. Das bedeutet allerdings immer eine Reise des Teams quer durch die Republik, denn Konkurrenten gibt es bisher nur in NRW, in Niedersachsen, im Saarland, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg. Eine Reise mit 4 Rollifahrern bedeutet wiederum teure Bahnfahrten und barrierefreie Unterbringung für Sportler und einer ausreichenden Zahl an Betreuern.

Um Wettkämpfe innerhalb Berlins zu ermöglichen, ist daher der Aufbau einer 2. Boccia AG an der Toulouse-Lautrec-Schule in 2011 geplant. Ein Physiotherapeut und ausgebildeter Trainer für Boule stünde zwar zur Verfügung und die notwendige Sporthalle wäre auch kostenfrei, aber die 2 benötigten Sätze Boccia-Kugeln kosten alleine 698,-€...

 

Philip, 15 Jahre, Spieler der Boccia AG:

„Letztes Jahr zum Länderpokalturnier zu fahren war echt super. Wir haben unser Bundesland Berlin offiziell vertreten. Die anderen Teams waren ziemlich nett zu uns, weil wir die jüngsten waren.

Leider konnten wir 2010 nicht zu einem Turnier fahren, aber im nächsten Jahr klappte es hoffentlich, damit wir uns nach den vielen Trainingsspielen auch mal mit anderen Teams messen können.“


 

Der BSB fördert berlinweit den Leistungs- Breiten- und Rehabilitationssport für alle Sportarten und für alle Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Behinderungen, bereits seit 1952. Dabei unterscheiden wir grundsätzlich nicht zwischen den Behinderungsarten, der kulturellen Herkunft, der Religionszugehörigkeit, dem Alter, Geschlecht und der sexuellen Orientierung der Sportlerinnen und Sportler. Inklusion im Sport und Inklusion durch den Sport auf jeder Ebene ist unser Ziel.

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